„Eigentlich wollte ich Bestatter werden.“

Jordan Nowitzki, Bäckerei VOLLKERN GmbH

„Meine Ausbildung in der Backstube ist sehr schön“, lächelt Jordan Nowitzki mit einer ganz besonderen, zurückhaltenden Bestimmtheit. „Das Handwerk erlernen, mit den Händen anpacken, das gefällt mir gut.“

Jordan lernt bei uns in Rohrlack das handwerkliche Backen, inzwischen schon im 2. Lehrjahr. Seit einigen Tagen nimmt er in Nuthetal an einem überbetrieblichen Lehrgang der IGV Foodtech (Institut für Getreideverarbeitung GmbH) teil. Er ist mit dem eigenen (seinem ersten) Auto dorthin gereist, auf eigene Kosten. „Schon interessant hier“, findet Jordan, „es ist eine gute Prüfungsvorbereitung, wir üben das, was wir in der Prüfung backen sollen. Toll ist, daß ich mit den Lehrlingen aus anderen Betrieben mindestens mithalten kann. Manche haben schon beim Flechten so ihre Probleme. Klar, wenn man das sonst nie macht. Ausserdem backen wir hier auch mal Sachen, die wir im Betrieb so nicht immer machen. Heute gabs Apfelstrudel.“

Das Bildungszentrum der IGV Institut für Getreideverarbeitung GmbH glänzt seit 1991 mit ständig den aktuellen Marktanforderungen angepassten Leistungen für Auszubildende des Back- und Konditoreihandwerks.

„Hauptsache Handwerk, finde ich. Ich bin ein Mensch, könnte nicht den ganzen Tag an einer Maschine sitzen.“

„Es wäre cool, wenn ich nach der Ausbildung bei VOLLKERN bleiben könnte“, berichtet Jordan, „ich habe auch Praktika in anderen, industriellen Bäckereien gemacht. An der Maschine stehen, Bleche umdrehen, saubermachen, das war alles..“

„Als ich nach Rohrlack kam, das war damals ja ein Schülerpraktikum, da habe ich gleich gemerkt, daß mir das gut gefällt, das Backen“, erinnert er sich. „Ich habe mich dann sofort für eine Ausbildung beworben. Hier kann ich Dinge ausprobieren, kann mich weiterentwickeln. Ich brauche das, brauche neue Sachen, die ich machen kann. Ich will was lernen. Was ich hier auch so mag, ist einfach das Team. Ich wollte nie irgendwo anders hin. Egal was kommt, wir schaffen es zusammen und wenn wir hier 1000 Brote backen, haben wir jedes einzelne wirklich in der Hand gehabt.“

„Super ist, daß ich jetzt endlich morgens selber mit meinem eigenen Auto fahren kann, das macht alles so viel einfacher für mich. Ich wohne ja in Neuruppin und muss also morgens ziemlich früh nach Rohrlack kommen. Das geht jetzt natürlich viel besser als früher, da war es immer eine kleine Weltreise. Jetzt kann ich ein wenig länger schlafen. Um halb setz ich mich ins Auto, mache laut Musik an, fahre los. Frühstück brauche ich nicht.“

Den Wagen starten und mit schön laut Musik zur Arbeit, das bringt Jordan morgens auf Trapp.
Schaut gelassen in die Zukunft: Jordan Nowitzki will Bäcker werden – und Bäcker bleiben.

„Meine Eltern sind zufrieden, denke ich. Hoffe ich.“ Jordan schaut hinaus ins winterliche Brandenburg und lächelt ganz entspannt. „Ich bereue es auch nicht, gar nicht, im Gegenteil. Ich bin sehr froh, einen Beruf zu lernen, der mir gut gefällt, den ich weitermachen möchte.“

„Wer noch in der Schule ist, dem rate ich wirklich, überall reinzuschnuppern. Mach Dir vorher ein Bild, sieh es Dir an. Wenn es nicht passt, probierst Du was anderes aus. Oft kommt es halt auch wirklich auf den Betrieb an, für den Du Dich entscheidest. Wenn der Beruf überall so interessant wäre wie hier, dann würden auch wieder mehr Lehrlinge zum Backen kommen.“